Unsere Selbsthilfegruppe bietet Unterstützung, Aufklärung und Gemeinschaft für Eltern von autistischen Kindern in Bayern.
Unsere Selbsthilfegruppe wurde im Dezember 2024 gegründet.
Seit April 2025 sind wir im Landesverband Autismus www.autismus.bayern.
"Gemeinsam sind wir stark"
Jeder hat ein offenes Ohr für den anderen.
Die Diagnose Autismus-Spektrum-Störung (ASS) bringt viele Gefühle mit sich: Vielleicht spüren Sie Erleichterung, aber auch Unsicherheit, Traurigkeit oder Angst. Das ist völlig normal. Dieses Merkblatt soll Sie stärken und ermutigen – für Ihren Weg als Familie mit einem ganz besonderen Kind.
1. Sie sind nicht allein
- Viele Familien stehen an einem ähnlichen Punkt – es gibt Gemeinschaft, Austausch und Hilfe.
- Suchen Sie den Kontakt zu anderen Eltern oder Selbsthilfegruppen.
- Fachleute und Beratungsstellen begleiten Sie – Sie müssen diesen Weg nicht alleine gehen.
2. Ihr Kind bleibt Ihr Kind
- Die Diagnose ändert nichts an dem, was Ihr Kind besonders macht.
- Ihr Kind ist nicht „weniger“ – es ist anders, einzigartig, mit eigenen Stärken.
- Der Blick auf das, was gelingt, gibt Kraft – feiern Sie jeden kleinen Fortschritt.
3. Entwicklung ist vielfältig
- Kinder mit ASS entwickeln sich oft in ihrem eigenen Tempo.
- Mit Geduld, Verständnis und Unterstützung können sie viel erreichen.
- Es gibt keinen festen Plan – jeder Weg ist individuell und wertvoll.
4. Entdecken Sie die Stärken Ihres Kindes
- Viele autistische Kinder zeigen besondere Begabungen: Detailgenauigkeit, Ehrlichkeit, Ausdauer.
- Diese Stärken zu sehen und zu fördern, stärkt auch Ihr Kind.
- Ihr Kind braucht Raum, Verständnis – und das Gefühl, richtig zu sein, wie es ist.
5. Auch Sie dürfen Hilfe annehmen
- Es ist okay, müde, wütend oder traurig zu sein.
- Holen Sie sich Unterstützung – für Ihr Kind, aber auch für sich selbst.
- Pausen, Gespräche, Austausch: Auch Sie verdienen Fürsorge.
6. Es gibt gute Wege und viel Unterstützung
- Frühförderung, Therapien, Schulbegleitung, Beratung – es gibt viele Hilfen.
- Mit der Diagnose beginnt nicht das Ende, sondern eine neue, klarere Richtung.
- Viele autistische Menschen führen ein selbstbestimmtes, erfülltes Leben.
Glauben Sie an Ihr Kind. Glauben Sie an sich. Sie müssen nicht alles wissen – Sie müssen nur lieben, begleiten und offen bleiben für das, was kommt.
Einfühlsamer Umgang mit Eltern autistischer Kinder – Für Jugendämter, Sozialpädagog:innen und Erzieher:innen
Eltern, die mit der Diagnose Autismus-Spektrum-Störung (ASS) konfrontiert sind, befinden sich oft in einer emotional herausfordernden Situation. Sie suchen nach Hilfe, Orientierung und Verständnis – nicht nach Bewertung. Dieses Homepage soll Fachkräften helfen, empathisch, stärkend und lösungsorientiert mit diesen Familien umzugehen.
Was Eltern fühlen, wenn sie Hilfe suchen
- Verunsicherung durch die Diagnose, Schuldgefühle, Erschöpfung
- Angst, „versagt zu haben“ oder nicht verstanden zu werden
- Sorge, dass sie nicht ernst genommen oder stigmatisiert werden
- Hürde, sich beim Jugendamt zu melden – aus Angst vor Bewertung oder Konsequenzen
Wertschätzende Haltung – was Eltern stärkt
- Begrüßen Sie die Eltern als Expert:innen für ihr Kind
- Hören Sie zu, bevor Sie Lösungen anbieten
- Verzichten Sie auf Bewertung – jede Familie hat ihre Geschichte
- Verwenden Sie einfache, nicht-medikalisierende Sprache
- Vermitteln Sie: Hilfe holen ist Stärke, nicht Schwäche
Was Eltern konkret brauchen
- Orientierung: Welche Hilfen gibt es, wie ist der Ablauf?
- Struktur: Was sind die nächsten Schritte?
- Kontinuität: Verlässliche Ansprechpartner:innen und Begleitung
- Verständnis: Für Reizverarbeitung, soziale Erschöpfung, Meltdowns etc.
- Entlastung: Z. B. durch Familienhilfe, Schulbegleitung, Eingliederungshilfe
Tipps für Jugendamt, Kita und Sozialpädagog:innen
- Formulieren Sie Hilfeangebote ermutigend, nicht kontrollierend
- Erklären Sie Abläufe klar und schriftlich (z. B. Antrag auf §35a SGB VIII)
- Erkennen Sie: Eltern tun ihr Bestes – trotz Überforderung
- Arbeiten Sie im Tempo der Familie
- Vernetzen Sie ggf. mit Autismus-Kompetenzzentren, SPZs, Beratungsstellen
Fazit
Ein wertschätzender, transparenter und ressourcenorientierter Umgang mit Eltern autistischer Kinder kann entscheidend sein für die Annahme von Hilfen. Fachkräfte, die Vertrauen aufbauen, ermöglichen oft den ersten Schritt in eine langfristig entlastende Begleitung – für das Kind und die ganze Familie.
Gründungsjahr
Mitgliederzahl
Monatliche Treffen
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